Masterveranstaltungen der Professur
Im Masterstudiengang Psychologie mit dem Schwerpunkt Arbeit, Umwelt und Gesundheit nimmt die Professur Arbeits- und Umweltpsychologie eine zentrale Rolle ein. Dabei deckt die Arbeitsgruppe drei der (insgesamt neun) Hauptfachvorlesungen ab, die jeweiligen Module werde durch Vertiefungsseminare ergänzt.
Modul AN.3 Arbeitspsychologie (Sommersemester)
Die Vorlesung Arbeitspsychologie knüpft an das Grundlagenwissen und fachspezifische Inhalte aus dem Bachelorstudium an und stellt Verbindungen zu den Themen Technik und Umwelt her. Der Heterogenität der Studierenden hinsichtlich ihres Vorwissens begegnen wir durch kurze Wiederholungen und dem gezielten Einsatz von bzw. Empfehlungen zur Basisliteratur. Hieran schließt sich eine vertiefte Auseinandersetzung mit den zentralen Theorien und Befunden der Arbeitspsychologie an. Behandelt werden u.a. Arbeitsplatzgestaltung und Work 4.0 / digitalisierte Arbeit, Arbeitszufriedenheit und -motivation, Belastungen und Ressourcen sowie Konsequenzen für Gesundheit und Wohlbefinden. In Handlungsfeldern wie bspw. Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen (gemäß § 5 Arbeitsschutzgesetz), betriebliches Gesundheitsmanagement sowie Personal- und Organisationsentwicklung behandeln wir typische Interventionen und deren Evidenz. Damit verbunden ergeben sich Einblicke in Arbeitsmarktperspektiven und Tätigkeitsfelder.
Im Vertiefungsseminar Arbeitspsychologie setzen sich die Studierenden praktisch mit den Inhalten auseinander, erwerben Kompetenzen und konzeptionieren selbst Anwendungen und Interventionen. Es werden fortgeschrittene Kenntnisse zur strategischen Planung, operativen Durchführung und Evaluation von arbeitspsychologischen Maßnahmen vermittelt. Spezifische Inhalte sind unter anderem: Ermittlung des Bedarfs, Methoden und Instrumente der Personalentwicklung, Motivation zur Teilnahme an Trainings und Transfersicherung, Anforderungen an Personalentwickler*innen sowie spezifische Evaluationsverfahren. In der zweiten Semesterhälfte wird das neu erworbene Wissen vertieft und angewendet, indem die Teilnehmer*innen ein Trainingsmodul konzipieren und durchführen. Abgerundet wird das Seminar durch die kritische Diskussion der verschiedenen konzeptionierten Maßnahmen vor dem Hintergrund aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Modul AN.4 Umweltpsychologie (Sommersemester)
Die Vorlesung Umweltpsychologie behandelt die maßgeblichen Theorien, Modelle und Methoden der Umweltpsychologie. Die beiden zentralen Perspektiven – der Einfluss des Menschen auf die Umwelt und der Einfluss der Umwelt auf den Menschen – werden auf den Ebenen Individuum, Organisation und Gesellschaft strukturiert betrachtet. Thematisch fokussiert werden Nachhaltigkeit, Umweltgefahren und Krisenbewältigung, umweltschützendes Handeln, Umweltkonflikte und Mediation. Anhand von Praxisbeispielen (z.B. Ansätze aus der positiven Psychologie und Gamification) werden psychologische Handlungsspielräume und mögliche Interventionen auf den verschiedenen Ebenen, Querverbindungen zu anderen Anwendungsbereichen der Psychologie sowie berufliche Perspektiven aufgezeigt.
Das Vertiefungsseminar Umweltpsychologie greift ausgewählte Modelle und empirische Ergebnisse der Vorlesung auf. Dabei steht die praktische Erarbeitung von Ansätzen zu Schulung, Intervention und Verhaltensänderung im Fokus. Es werden den Studierenden zentrale Basisfertigkeiten zu Verhandlung, Konfliktmanagement und Umweltmediation praktisch vermittelt und in Simulationen vertieft. Hierbei kommt ein Blockseminarkonzept zum Einsatz durch das sich positive Effekte wie insbesondere gestufte Wissensvermittlungen, umfassendere Übungsmöglichkeiten sowie praxisnahe Simulationen ergeben.
Modul AN.5 Mensch-Technik-Interaktion (Wintersemester)
Die Vorlesung Einführung in die Mensch-Technik-Interaktion vermittelt die Grundlagen des menschzentrierten Gestaltungsprozesses inkl. der zentralen Konzepte, Modelle und Normen (z.B. ISO 9241-210). Die zentralen Methoden – von Checklisten und Guidelines über qualitative Inspektionsmethoden, Fokusgruppen und Expertenevaluation bis hin zu standardisierten Verfahren und Verhaltensbeobachtung – werden anhand praktischer Beispiele illustriert und sinnvolle Methodenkombinationen herausgearbeitet. Zentrale Inhalte der Digitalisierung und Automatisierung (bspw. Künstliche Intelligenz, User Experience, Vertrauen in digitale Systeme) sind Teil der Veranstaltung und schlagen eine Brücke zu verwandten Feldern aus Arbeitspsychologie, Design, Informatik und Wirtschaftsinformatik sowie Sicherheitstechnik. Zudem illustriert die Vorlesung das Berufsfeld und Berufsaussichten sowie zukünftige Entwicklungen und die Rolle der Psychologie.
Das Vertiefungsseminar Anwendungen der Mensch-Technik-Interaktion greift die Inhalte der Vorlesung praktisch auf: Die Studierenden stellen Fails und Best practices der menschzentrierten Gestaltung im Rahmen von thematisch vertiefenden Kurzpräsentationen dar und diskutieren Konsequenzen aus Sicht von User und Organisation. Sie wenden Evaluationsmethoden im Rahmen des Seminars selbst an und üben diese vertieft im inhaltlichen Kontext ausgewählter Anwendungsbereiche. Im Rahmen des Moduls werden notwendige Grundlagen für die Basiszertifizierung „Certified Professional for Usability and User Experience“ (CPUX) behandelt und Interessierten Hinweise zum Erwerb dieser Zusatzqualifikation gegeben.