Bachelorveranstaltungen AUW
Die Professur verantwortet das Modul BPsy4.2 im Bachelorstudiengang Psychologie, bestehend aus einer Vorlesung im Wintersemester sowie einem Vertiefungsseminar, das wahlweise im Sommer- oder Wintersemester belegt werden kann. Zusätzlich bieten wir jeweils im Wintersemester ein Projektstudium an.
Vorlesung Arbeits- und Organisationspsychologie (Wintersemester, Modul BPsy4.2)
Die Vorlesung knüpft an die Grundlagenausbildung der ersten vier Semester an und stellt das Anwendungsfeld Arbeits- und Organisationspsychologie in ganzer Breite im Überblick dar. Dies umfasst insbesondere den gesamten Prozess der Personalgewinnung nach DIN 33430 und die Themen Arbeits- und Anforderungsanalyse, Personalmarketing & Recruiting, Assessment, Auswahl & Onboarding, Personalentwicklung, Führung und Teamarbeit, Arbeitsplatzgestaltung, Motivation & Arbeitszufriedenheit, Gesundheit und Wohlbefinden, Organisationsdiagnose & Organisationsentwicklung. Damit verbunden geben wir Einblicke in Arbeitsmarktperspektiven und Tätigkeitsfelder, hier wird auch mindestens ein Gastvortrag aus der Praxis stattfinden. In einer Sitzung behandeln wir zudem den Bereich Human Factors und User Experience als innovatives Berufs- und Forschungsfeld im Bereich Mensch-Technik-Interaktion. Interessierten Studierenden wird auf freiwilliger Basis in Kooperation mit der Deutschen Psychologen Akademie der Erwerb der Personenlizenz E nach DIN 33430 (siehe https://aupsy.uni-wuppertal.de/de/lehre/zertifikate/) ermöglicht.
Die Vorlesung ist Teil des Moduls BPsy4.2 und wird jeweils im Wintersemester angeboten.
Vertiefungsseminar zur Vorlesung Arbeits- und Organisationspsychologie (Winter- oder Sommersemester, Modul BPsy4.2)
Ziel des Vertiefungsseminars ist die Verknüpfung von Theorie und Praxis aufbauend auf dem in der Vorlesung Arbeits- und Organisationspsychologie vermittelten Wissen. Im Zentrum steht der Erwerb konkreter Handlungskompetenzen auf der Basis zentraler Erkenntnisse und Wirkprinzipien der Arbeits- und Organisationspsychologie (”evidence-based human resource management”). Auf Basis ausgewählter Inhalte und Forschungsergebnisse werden grundlegende Diagnose- und Interventionstechniken vermittelt, geübt und kritisch diskutiert. Darüber hinaus werden erfahrungsbasiertes Lernen und Wissenstransfer durch konkrete Fallszenarien und viele praktische Übungen unterstützt. Das Seminarkonzept verfolgt mehrere Ziele: Anhand von sitzungsbezogenen Grundlagentexten wird spezifisches Wissen verfestigt und die Basis für vertiefende Diskussion geschaffen. Der Transfer zentraler Forschungsergebnisse in Anwendungssituationen wird umfassend praktisch geübt. Wichtige Erkenntnisse sammeln wir im Verlauf der Veranstaltung in einer Toolbox. Mit kurzen, aber prägnanten Präsentationskonzepten und einzelnen Sitzungsanteilen auf Englisch werden Informationsvermittlung und wichtige zukünftige Praxisanforderungen trainiert. Insgesamt erlaubt der hohe Übungsanteil in diesem Seminar das Training wichtiger Skills, einen breiten Wissenstransfer und eröffnet Perspektiven, wie die geübten Kompetenzen für verschiedenste Berufsbereiche der Psychologie von Nutzen sind. Interessierten Studierenden wird zudem auf freiwilliger Basis in Kooperation mit der Deutschen Psychologen Akademie der Erwerb der Personenlizenz E nach DIN 33430 (siehe https://aupsy.uni-wuppertal.de/de/lehre/zertifikate/) ermöglicht.
Um bereits im Bachelor eine eigene Schwerpunktsetzung zu ermöglichen, werden zwei inhaltlich verschiedene Vertiefungen angeboten:
- Gruppe 1: Fokus auf Recruiting und Personalgewinnung
- Gruppe 2 & 3: Fokus auf Personal- und Organisationsentwicklung
Zu den Inhalten des Seminars mit der Schwerpunktsetzung Recruiting und Personalgewinnung gehören u. a.:
- Präsentationstechnik, insbesondere Businesspräsentationen
- Empirische Arbeits- & Anforderungsanalyse
- Personalmarketing & Recruiting
- Digitale Methoden im Recruiting
- Personalauswahl mit Interviewverfahren, insbesondere Multimodales Interview (MMI)
- Standardisierte Personalauswahl, Testen & Assessment Center
- Durchführung einer Beobachtungsschulung und einer Assessment Center Simulation
Zu den Inhalten des Seminars mit der Schwerpunktsetzung II) Personal- und Organisationsentwicklung gehören u. a.:
- Integration neuer Mitarbeiter*innen: Onboarding
- Trainingsbedarfsanalyse & Trainingsentwicklung
- Zielsetzung & Partizipation
- Unterstützung von Selbstwirksamkeit & Selbstregulation
- Führung & Teamarbeit
- Präsentationstechnik, insbesondere Businesspräsentationen
- Simulation von Trainingseinheiten zur Personalentwicklung
Die Vertiefung ist Teil des Moduls BPsy4.2 und wird jeweils im Winter- und Sommersemester mit beiden Schwerpunktoptionen angeboten.
Projektstudium Arbeits- und Umweltpsychologie (Wintersemester, Modul BPsy6.3)
Hintergrund: Unsere Forschungsschwerpunkte sind auf https://aupsy.uni-wuppertal.de/de/forschung/ beschrieben. Im Rahmen des Projektstudiums geben wir dabei Einblick in alle Felder, fokussieren aber besonders auf die Themen Arbeit und zivile Sicherheit: Unsere Umwelt und die Sicherheitslage haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Die Folgen von Klimawandel und bewaffneten Konflikten sowie damit verbundene Migrationsbewegungen fordern zunehmend Gesellschaft und Sicherheitsbehörden. Zudem gibt es weiterhin „klassische“ Gefahren wie Brandereignisse (in Deutschland jedes Jahr ca. 200.000) oder Unfälle mit Personenschäden (in Deutschland allein im Straßenverkehr um die 300.000 pro Jahr). Solche Ereignisse erfordern schnelle und angemessene Reaktionen auf allen Ebenen, angefangen bei Betroffenen und Bürger*innen über lokale Organisationen und Unternehmen bis hin zu übergeordneten Behörden mit Sicherheitsaufgaben, Politik und Gesellschaft. Bestimmte Organisationen (z.B. Feuerwehr, THW, Hilfsorganisationen) und bestimmte Bereiche (z.B. kritische Infrastrukturen, Kulturgutschutz) sind hierbei besonders gefordert. Am Beispiel der Feuerwehr werden die Teilnehmenden die Besonderheiten dieser Arbeitskontexte näher kennenlernen: Ob Verkehrsunfälle, Brände oder technische Hilfeleistungen – die Tätigkeiten der Feuerwehr sind durch hohe Anforderungen und teilweise extreme Bedingungen mit Intransparenz, suboptimaler Informationsversorgung, Stress sowie einer hohen Eigengefahr geprägt. In einem Kooperationsprojekt mit dem Institut der Feuerwehr NRW (IdF NRW) forschen wir am Lehrstuhl für Arbeits- und Umweltpsychologie insbesondere zu Führung in diesen Hochrisikoumwelten.
Zumeist sind aber die allerersten Personen am Ort des Geschehens Laien – die im besten Fall durch ihre jeweiligen Organisationen zumindest basal auf mögliche Notfälle vorbereitet und hierfür geschult wurden. Wie dies optimal geschehen, Vertrauen in Warnsysteme aufgebaut und Resilienz in der Gesellschaft dadurch gefördert werden kann, soll weiterer Bestandteil dieses Projektstudiums sein.
Organisation: Die Veranstaltung wird zunächst einen kurzen inhaltlichen Einblick in unsere Forschungsthemen im Allgemeinen und in das Thema Arbeit und Führung in Hochrisikoumwelten im Besonderen geben. Danach folgen Termine zum wissenschaftlichen Arbeiten und Schreiben, Anforderungen an Abschlussarbeiten an unserem Lehrstuhl sowie zu spezifischen Methoden und exemplarischen Forschungsergebnissen. Hierauf aufbauend erfolgt im dritten Teil der Veranstaltung die Erstellung eines eigenen Forschungskonzeptes, das nach entsprechendem Feedback in ein Exposé überführt wird. Die Veranstaltung soll in der Regel in 3-Stunden-Blöcken und damit nicht ganz wöchentlich stattfinden, da einzelne Termine für Vorbereitungen in Eigenarbeit vorgesehen sind. Dies besprechen wir gemeinsam im ersten Termin.
Anforderungen: Die Teilnehmenden sollten Interesse an unseren skizzierten Anwendungs- und Forschungsbereichen sowie für neue methodische Herangehensweisen mitbringen. Zudem wird natürlich die regelmäßige und aktive Teilnahme an der Veranstaltung erwartet. Der Kurs wird mit einem Projektbericht in Form eines Exposés abgeschlossen. Das Exposé sollte (ohne Literaturverzeichnis) fünf bis maximal acht Seiten = maximal 2.500 Wörter umfassen.
Lernziele: Das Projektstudium soll auf das Verfassen der Bachelorarbeit vorbereiten. Mit Abschluss des Seminares haben die Teilnehmenden neben inhaltlichem Wissen im Anwendungsbereich spezifische methodische Fähigkeiten erworben, insbesondere im Bereich der qualitativen Methoden (bspw. Critical Incident Interview). Zudem haben sie typische Schritte und Aspekte des Forschungsprozesses vertiefend kennengelernt.
Rahmenbedingungen für die Bachelorarbeit: Allgemeines und unser Betreuungskonzept findet sich online unter https://aupsy.uni-wuppertal.de/de/lehre/abschlussarbeiten/. Eigene Initiative Ideen zu Abschlussarbeiten, die in unseren Forschungs- und Expertisebereich fallen, können im Rahmen des Projektstudiums skizziert werden. Um das Feedback aus dem Projektstudium effektiv nutzen zu können bietet sich i.d.R. eine direkte Bearbeitung der Bachelorarbeitsidee im Folgesemester an. Die Bachelorarbeiten betreuen können alle prüfungsberechtigen Mitglieder unserer Arbeitsgruppe.
Das Projektstudium ist Teil des Moduls BPsy6.3 und wird jeweils im Wintersemester angeboten.